La Neuve Route und Rue du Croquet

Start Parish Hall St. Aubin , Dauer ca. 35 Minuten

Parish Hall

Das heutige Gemeindehaus und die Polizeistation waren früher das St. Christopher Family Hotel und wurde im 19 Jhd. erbaut. Vorher wurde das Gelände für den Schiffsbau genutzt. Mit dem Einzug der Eisenbahn auf Jersey 1870 blühte St. Aubins Wirtschaft auf. Das St. Christopher Hotel wurde zum St. Aubin Terminus Hotel, der Bahnhof befand dikrekt hinter dem Hotel. Mit der Erweiterung der Eisenbahnstrecke zu den Corbieren wurde St. Aubin noch beliebter bei den Reisenden. Leider zerstörte ein Brand am 18 Oktober 1936 den Bahnhof und daraus folgte der Niedergang der Eisenbahn in Jersey.

Während der deutschen Besatzung wurde die Eisenbahn nochmals benutzt für die umfangreichen Baumaßnahmen der deutschen Besatzer. Hinter dem Hotel errichteten die Deutschen einen Lokomotiv Schuppen.

Auf der rechten Seite des Gemeindehauses findet man zwei Steinpoller, diese hatten den Zweck das Anstoßen der Eisenbahnwagons am Hotelgebäude zu verhindern.

Es geht nun entlang der Promenade Richtung St. Helier, die parallel zu La Neuve Route (Victoria Road) führt.

La Neuve Route (Victoria Road)

Vor 1810 war die einzige Verbindung zwischen St. Aubin und St. Helier entlang des Strandes bei Ebbe oder per Schiff bei Flut. Da diese beiden Methoden anstrengend und zeitraumend waren, baute Lieutenant Governor Sir George Don eine Strasse zwischen St. Aubin und La Haule, dies brachte nur eine teilweise Erleichterung. Der gesamte Verkehr zwischen St. Aubin und St. Helier führte über die Rue du Croquet (High Street), die auf Grund ihre Steilheit für vollbeladene Fuhrwerke sehr schwer zu nehmen war. 1884 kam es zur heutigen Straßenführung, es wurde eine Straße vom alten Markt von St. Aubin nach La Haule gebaut. Die Straße bekam den Namen La Neuve Route.

Peterborough Garage

Die heutige Tankstelle von St. Aubin, steht auf dem Land einer früheren Schiffswerft. Bei Bauarbeiten zur Tankstelle fand man die Fundamente dieser Werft aus dem 19. Jhd.

Sacred Heart Roman Catholic Church

Rechts von der Garage steht die katholische Kirche von St. Aubin, sie ist jünger als man meint. Die Grundsteinlegung fand 1937 statt, es dauerte 10 Jahre bis zur endgültige Fertigstellung. Schuld daran war die deutsche Besatzung. Im ausgehenden 19 Jhd. fuhr jeden Sonntag ein Zug nach St. Helier zur Messe. Aus diesen Grund entschloss man sich ein Grundstück in St.Aubin zu pachten. Der damalige Pfarrer Vater Mao sammelte bis zu seinem Tod 1937 genug Geld um auf diesem Grundstück eine Kirche zu bauen. Der Entwurf der Kirche stammt von einen französischen Architekten. Bretonische Kirchen waren sein Vorbild. Gebaut wurde die Kirche von lokalen Bauunternehmen Charles Le Quesne & Co. Der Steinmetz Joseph Le Guyadier war für die Steinarbeiten verantwortlichen. Der steinere Anker an der Vorderfront ist von ihm. Dieser Anker soll an das untergegangene deutsche Schlachtschiff Adminral Graf Spee erinnern, das 1939 während der Schlacht am Fluss Plate unterging. Eine weiteres Zeichen des Steinmetzes findet man auf dem Royal Square: Ein großes V, das in die Pflasterung eingefügt ist. Dieses V steht für das Rotkreuzschiff Vega, das 1944 in den Hafen von Jersey einfuhr. Es symbolisiert das Ende von Besatzung und Hunger.

Le Croquet

Hinter der Sacred Heart Kirche ist ein Autoparkplatz. der Hügel der den Autoparkplatz von St. Aubin trennt, nennt man Le Croquet was das französische Wort für Hügel ist. Der Hügel besteht aus Granit und trennte früher St.Aubin von La Haule bis zum Bau der La Neuve Route. Der Autoparkplatz trägt den passenden Namen Landslip (Erdrutsch) Car Park.

Überquert man die Straße am Slip der zum Meer führt erreicht man La Haule Manor.

La Haule Manor

Heutzutage ist es ein Hotel und Restaurant, formal gehört es nicht zu St.Aubin, aber in der Geschichte von St. Aubin wird es mehrfach erwähnt. Das Anwesen geht zurück ins Jahr 1430, es wurde auf köngliche Land erbaut und die Eigentümer wurde keine Seigneurs bis 1597. Dafür mußten sie den Franc Fief de St. Brelade unterzeichnen. Der Dumaresq Familie gehörte das Manor bis 1488, dann wurde es von Governeur Matthew Baker konfesiert und übetrug den Besitz der Valpy dit Janvrin Familie. Im Jahre 1513 konnte die Dumaresq Famile den Besitz zurück kaufen. Dabei half ihnen das normaische Gesetz Retrait Lignager. Das Gesetz besagt, das ein Mitglied der Familie, seine Erbfolge nicht antreten konnte, das Recht hat den Grund von den derzeitigen Eigentümer zurück zukaufen, ohne das dieser es ablehnen kann. Im Jahre 1626 herrschte die Pest in Jersey und besonders in St. Aubin. Die Opfer der Epedemie wurde in ihren eignen Gärtnen beerdigt. Einer der Pestopfer war Elisabeth Dumaresq von La Haule und ein französischer Arzt, der in La Haule Pestpatienten versorgte. Das Manor ging von Vater auf den Sohn über bis 1644.

Damals erschoß sich Elie Dumaresq bei Reinigen seines Schießgewehres. Er hinterließ keine Nachkommen, so ging der Besitz an seine Schwester Susanne. Ihr zweiter Ehemann war Elie Marett. Die Heirat fand in Frankreich statt, da Sie zu diesen Zeitpunkt schwanger war. Susanne war sehr wohlhabend und geschäfttüchtig, so gehörte ihr der Kornmarkt von St. Helier. Er befindet sich am Royal Square gegenüber der Statur von King Charles. Sie kombinierte den Markt mit Gastornomie Betrieb und richtet sich im ersten Stock eine eigne Wohnung ein. So war sie stets auf den laufenden was in Jersey passierte.  Das heutige Manor wurde 1796 von Philippe Marett und seiner Frau Anne Janvrin erbaut. Das Manor hat einige Besonderheiten so findet am auf den Anwesen ein quadratischen Taubenturm (einen zweiten gibt es nur noch auf der Hampton Farm) und eine Kapelle, die in ein Cottage umgebaut wurde. Zum Schutze von St. Aubin beherbergte das Anwesen zweimal in seiner geschichte Kanonen, die Mauer entlang des Manors zeigen noch die Kanonenschießscharten auf.
 

Der Spaziergang führt den Mont au Roux hinauf, leider endet der Bürgersteig nach La Haule Manor, daher ist Vorsicht geboten, bei der nächste Straße links geht es zur Rue du Croquet.

Rue du Croquet (High Street)

Es ist eine der schönsten Straßen von Jersey, alte Kaufmannshäuser säumen den Weg. Während des 17 und 18 Jhd. lebten und arbeiteten hier Händler und Schiffseigentümer. Heutzutage sind diese Häuser größtenteils Hotels oder Pensionen, aber alle sind mit sehr viel Liebe restauriert. Die Pflastersteinstraße wurde von der Gemeinde wieder hergestellt, die Steine gehörten einst zum Bahnhof.

La Cordiere

Dieses Haus gehörte einst William Brine, er begründete zusammen mit Philippe Marett von La Haule das Seilmacher Handwerk in St. Aubin. Von diesen Handwerk hat das Haus seinen Namen erhalten. William Brines Besitz erstreckte sich über den gesamten oberen Teil der High Street einschließlich La Tour.

La Tour

Einst gehörte das Haus Philippe Martel und hatte den Namen La Maison Martel. 1751 ging er Bankrott und verkaufte das Anwesen an William Brine. Dessen Schwiegersohn eröffnet ein Internat und baute einen Turm neben dem Haus. Seit dieser Zeit hat das Haus den Namen La Tour. Jahre später schloß das Internat und der neue Besitzer, Mr. Dart, teilte das Haus in zwei Häften. Das Waschhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite bekam den Namen Bentcliffe. Das angrenzende Land wurde an Archdeacon Heard verkauft, er baute Sanchi, heute steht hier ein Haus im Style der 30-iger Jahre, das den Namen Le Cercle.

St. Magloire

Einst war es das Heim des Kabeljau Händlers Charles Robin. Er starb 1824 unverheiratet. Das Haus gehörte seiner Mutter Anne d’Auvergne, sie hatte es von Ihren Vater Jean geerbt. Einer der Gründungsmitglieder der St. Aubin Chapel of Ease, dem Vorgängerbau der heutigen St. Aubin Church. Zusammen mit ihren Schwester betrieb sie einen Laden für Schiffbedarf. 1640 wird das Haus erstmalig erwähnt, 1802 wurde von Charles Robin komplett umgebaut, er wollte hier seinen Ruhestand genießen.

La Profonde Rue

Diese kleine Strasse geht zu rechten der High Street ab, hier findet man einige interessante Häuser.

La Rocque

Dieses Haus hat einen Datumstein von 1711 mit den Initialen WS AH. Diese stehen für William Snow und seine Frau Anne Hamelin. Er betätigte sich als Privateer und im Kabeljau Handel vor Neufundland. Die Eingangstreppe besteht aus Holzbohlen.

The Hollies

Das Haus geht ins Jahr 1685 zurück, der Datumstein am Haus hat dieses Datum eingraviert. Das Haus besitzt noch alte Fenster.

Ty-Anna

Das Haus den gehörte den Großeltern von Charles Robin, der in St. Magloire wohnte. Dies waren Raulin Robin und seine zweite Ehefrau Marie de Carteret. Ihre Initialen sind am Haus zusehen mit dem datum 1715. bemerkenswerk ist ein kleines Fenster zur rechten Seite. Im Fenster befindet sich ein kleines Regal, das für die Perücken Puderung benutzt wurde.

L’Espeithance (L’Armistice)

Zurück auf der High Street findet man in der Rechtskurve das Haus L’Espeithance (franz. Hoffnung). Im Giebelstein findet amn die Initialen IK 1700. Diese stehen für Jean Kastel.William Kastel heiratete die Schwester von Jean Martel von St. Brelade. Beide emigrierten nach Frankreich in die Stadt Cognac, dort gründeten sie die Brandy Firma Martell.

Peterborough House

Das Haus geht in Jahr 1690 zurück und war das Geburtshaus des Dean Francois Jeune (1806-1886), der später Bischof von Peterborough wurde. Das Haus hat einen eindrucksvollen Keller, der heutzutage als Frühstücksraum benutzt wird.

Les Burins

Dieses Haus gehörte ebenfalls William Brine und geht ins Jahre 1785 zurück.Einst hatte es im Hintergarten einen Schiffshaus und einen privaten Slipway, bis La Neuve Route gebaut wurde.

The Parsonage

as Haus war einst von drei Häusern die 1825/30 von der Robin Familie für ihre Söhne erbaut wurde. Nach dem Tod des Vaters verkauften die Brüder die Häuser. Das Haus wurde von der St. Aubin Kirchengemeinde gekauft, da das alte Pfarrhaus nicht mehr zeitgemäß war. Der Name des Hauses änderte sich von Plaisance nach Parsonage.

Belleville

Dies ist das zweite Haus von den oben erwähnten dreien. Es beherbergte die Telefonzentrale der Gemeinde, bis eine neue Telefonanlage bei Red House eröffnet wurde.

L’Anciennete

Das Haus geht ins Jahr 1737, unterhalb des Kamins findet man die Initialen IIV. Diese stehen für Jean Javrin Sohn von St. Brelade. Seine Schwester Anne heiratete Philippe Marett von La Haule Manor. Seine Tochter heiratete Philippe Hamon. Ihre Initialen finden sich ein Haus weiter, Sabots d’Or.

Zum Haus gehörte einst ein Innenhof, er ging bis zum heutigen Clos du Croquet. Es gab zwei Eingangspfeiler, übrig blieb nur einer, diesen findet man in der Nähe des Caesarea Cottage. 

Die Initialen von Jean Janvrin findet man ebenfalls am Nordpier mit dem Datum von 1818.