Hafen und Market Hill

Start: Parish Hall (Bushaltestelle der Linie 12,14,15) Dauer 45min

Der Markt

Dort wo heute die Natwest Bank ist, befand sich seit 1684 ein lokaler Markt der im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut wurde. 1770 stimmte der Staat von Jersey zu einen Markt und eine Weighbridge (Waagebrücke) zu bauen, diese befanden sich gegenüber der heutige Parish Hall. 1826 wurde der Markt modernisiert und es entstanden zwei Marktgebäude die durch eine Galerie miteinander verbunden waren. Der Bau wurde durch Lotterie Einahmen finanziert. Durch den Einzug der Eisenbahn mußte ein Marktgebäude abgerissen werden und ein Bahnübergang entstand an dieser Stelle. Es entstanden immer mehr kleinere Geschäfte in St. Aubin und hatte durch die Eisenbahn eine verbesserte Verbindung nach St. Helier. Das Marktgebäude wurde geschlossen und wurde als Unterstand für den Feuerwehrwagen und sonstigen Gemeindesachen benutzt. An der Straße zugewandeten Seite findet man eine „Armenbox“ mit den Worten „Souvenez-vous des Pauvres“.

Der Spaziergang geht weiter entlang der Mole in Richtung Pebble Beachs.

Der Hafen

Die Hafenanlage von St.Aubin geht zurück ins Jahr 1669. Nachdem König Charles II in England den Thron bestieg, entschloß Thomas Morgan, Gouverneur von Jersey, einen Pier am Aubin Fort zu bauen.1669 wurde die ersten Pläne für den Pier entwickelt. 1671 war es dann endlich soweit thomas Morgan leitet den Bau des Pier am St. Aubin Fort ein. In den vorhergegangen Jahren hatte der Plan für den Pier mehrere Hände durchlaufen, doch außer Geld war nichts geschehen, das wurde den Gouverneur zu viel und er packte selber an. Der Pier wurde 1699 fertig gestellt, 20 Jahre nach dem Tode von Thomas Morgan.

Der Pier war gut geschützter Ankerplatz für die Segelschiffe und St. Aubin entwickelte sich zu einen geschäftigen Hafen. Der Staat von Jersey war ständig bemüht den Hafen zu verbessern. 1754 wurde mit den Bau des heutigen South Pier begonnen. Die Händler von St. Aubin erreichten das ein befestigter Quai entlang der Händlerhäuser gebaut wurde, bis dahin waren die Häuser nur circa 2 m vom Meer entfernt. Der Staat stimmte zu und baute den Quai und zwei Slipways,1790 war die Fertigstellung dieser Befestigungen. Der Nord Pier wurde 1819 hinzugebaut. Dieser Pier führte zur Versandung des Hafens und im verlor im Laufe des 19 Jhd. seine Bedeutung für die kommerzielle Schifffahrt.

Geht man von der Parish Hall immer gerade aus (Richtung Sailing Shop) so stößt man auf die erste öffentliche Toilette in St. Aubin, sie wird heute als Stellplatz für Mülltonnen genutzt. Sie war für die männliche Bevölkerung angelegt wurden Mitte des 16 Jhd.

Der Spaziergang geht weiter am Quai, vorbei an Restaurants erreicht man die Methodisten Kirche.

Methodisten Kirche

Die ersten Methodisten kamen am 26 Oktober 1786 auf die Insel, Robert Carr Brackenburg von Lincolnshire und Adam Clark ware die ersten Methodisten Prediger in St. Aubin. John Wesley besuchte 1787 die Insel und predigte in verschiedenen Teilen der Inseln. Die ersten Methodisten mußten unter Verfolgungen leiden, da sie nicht an den militärischen Übungen Sonntags teilnahmen, die für alle männlichen Bewohner von Jersey Pflicht waren.

Die Familie de Jeunes stellte den Methodisten ihre Scheune am Mont des Vaux in St.Aubin zur Verfügung. Die Methodisten blieben und bauten eine erste Kapelle am Quai Bison, sie hatte ein Fassungvermögen von 230 Personen und der erste Gottesdienst fand am 12 Oktober 1817 statt. 50 Jahre später war die Gemeinde stark angewachsen und man entschied sich eine größere Kirche zu bauen. Die Grundsteinlegung der heutige Methodist Church war am 8 August 1867 direkt vor der alten Kapelle.

Die alte Kapelle wurde zur Weslyan School und heute wird sie wieder als Kirchenhalle benutzt.

Die Bulwarks

So wird die Gegend rund um den Royal Jacht Club bezeichnet, die für Verteidigungszwecke gebaut wurde. Entlang des Quai bauten die Händler eindrucksvolle Granithäuser, viele von ihnen sind heute Hotels oder Restaurants.

La Vielle Maison

Eines der ältesten Häuser am Quai wurde von Pierre Le Baily 1687 erbaut. Er verkaufte 1705 an Jean Villeneuve, einen Hugenotten Flüchtling. Beide Männer waren Gründungsmitglieder der St. Aubin Chapel of Ease. Bis vor wenigen Jahren wurde das Maison Villeneuve genannt.

Elliston House

Von außen erscheint das Haus jünger, es wurde 1683 für ein Mitglied der Le Cras Familie erbaut.

The Old Court House

Das alte Granithaus verbirgt sich hinter dem 19 Jhd. Haus, welches zum Hafen zeigt Während der Privateering Zeit war es ein Gericht wo entschieden wurde wer welchen Anteil von den gestrandeten Schiffen bekam. Es ist wahrscheinlich eines der ältesten Häuser in Jersey, am Kamin findet sich ein Datumsstein von 1611 PS . PS bezieht sich auf Pierre Seale, der 1566 geboren wurde und 1598 Sara Clement heiratete Das Old Court House weist einige Besonderheiten auf, so hat es eine beeindruckende Granitwendeltreppe, die früher zu einer Quelle führte, und 2 Bars, wobei jede eine Besonderheit für sich ist. Rechts am Türeingang befindet sich die Granitebar, der Granit stammt aus Jersey. Die interessanteste Bar ist die Westward Bar, sie stammt vom Segelschiff Westward, das Davis gehörte. Mit ihr hatte er viele Rennen gewonnen. Nach seinem Tod lautete seine Anweisung die Westward im Meer zu versenken. Einige Teile konnten gerettet werden, so die Bar und ein Mast, diesen findet am im Howard Davis Park hinter der King Georg Statue. Die „Well Lounge“ ist 27 ft tief und steht jedem Segler frei zu Verfügung. Das Old Court bildete auch die Kulisse für die bekannte Serie Bergerac, dort war sie die Royal Barge.

St. Aubin Fort

Das St. Aubin Fort erreicht man nur bei Ebbe. Bevor man den Spaziergang zum Fort macht, sollte man unbedingt die Zeiten für Ebbe und Flut wissen. Auf keinen Fall sollte man bei Eintritt der Flut die Strecke laufen, es herrscht eine starke Strömung, im Notfall muß man 6 Stunden warten.

Die Anfänge des Fort gehen ins Jahr 1542, damals baute Sir Henry Cornish, Lieutenant Goveneur von Jersey, einen quadratischen Turm auf die Insel. 1550 erweiterte Sir Hugh Paluet dies zu einen Fort, indem er den Turm mit einer zusätzlicher Mauer umgab. Am Anfang des englischen Bürgerkrieges 1643 suchten die Royalisten Zuflucht in Mont Orgueil Castle und Liz Castle, von wo aus sie Helier angriffen. Der Kommander von Elisabeth Castle Hungerford kommunizierte mit seiner Frau via Wäsche. Dies ging wie folgt. Seine Frau wohnte in St. Aubin, im Ivy House. Hing sie 3 Wäschestücke raus bedeutete dies gute Nachrichten aus England, ein Wäschestück bedeutete schlechte Nachrichten.

Die Parlamentarier beauftragten Sergeant Major Leonard Lydcot die Castle unter seine Kontrolle zu bringen. Er baute St. Aubin Fort weiter aus und um Liz Castle herum erhöhte er die Sicherheit. Ende des Jahres 1643 gelang es des Royalisten durch einen Kniff die Garnison im Fort zu überwältigen. Sir George Carteret, ein Royalisten Führer, führte die Ausbauarbeiten am Fort fort. Als 1646 Prinz Charles in die Bucht von St. Aubin segelte, stimmte er während seines Aufenthalts der Weiterführung der Erweiterungsbauten zu.

Im Schutze des Fort nahmen die Privateers von Sir Carteret Flüchtige gefangen und verkauften ihre Beute in St. Aubin. Während der Zeit von 1643 bis 1651 trieben Royalist Piraten ihr Unwesen. St. Aubin war zu dieser Zeit ein rauher Ort, Überfälle, Messerstechereien und Kneipenschlägereien.

1651 gewannen die Parlamentarier wieder die Oberhand in Jersey und nahmen das Fort ein ohne aber einen Tropfen Blut zu vergießen. Colonel James Heane kesselte das Fort ein, damit war es von der Wasser- und Lebensmittelversorgung abgeschnitten.

Wiederaufbau und Änderungen folgten während des 18 Jhd. bis zum 19 Jhd. Ein Datumstein von 1742 über dem Eingang ist ein Zeugnis davon.

Wie auf vielen historischen Plätzen in Jersey bauten die deutschen Besatzer Bunker und andere militärische Bauten. Diese Befestigungen sind so stabil, das sie bis heute bestehen.

The Royal Channel Islands Yacht Club

Angefangen hatte es mit dem Jersey Rowing Club, der 1862 zum Royal Jersey Yacht & Rowing Club wurde. Lille Langtry war das erste weibliche Mitglied. Es ist der älteste Yachtclub mit der Bezeichnung royal. 1946 zog der Club zu seinem heutigen Standort, früher war das Haus das Albion House Hotel, das ins Jahr 1646 zurückgeht.

Maison Carteret

Den Mont du Boulevard entlang findet man rechts nach dem Hügel das Haus Carteret, halbversteckt in einem Hof. Was man von außen nicht vermutet, das Haus stammt aus dem 17 Jhd. Es wurde von Carteret Familie gebaut und hatte früher einen Bogeneingang. Das Haus wurde in den Hügel gebaut und es besitzt einen grossen geschützen Garten oberhalb der Strasse.

Ivy House

Das Haus stammt aus dem 17 Jhd., es hat zwei Giebelsteine an der Vorderfront mit den Initialen AGF und MSW. Diese stehen für Abraham Giffard und Marie Seward, ihre Familie kam ursprünglich aus Southampton. Die heutigen Treppen führen zu oberen Eingangstür, die Treppenstufe sind groß und angeschrägt, was vermuten laßt das Sie früher für eine Wendeltreppe benutzt wurde.

Bulwark House

Es waren im Original 3 Cottages, 1910 wurde sie wiederhergestellt. Ein Stein hat die Inschrift RSTD. MIB 1910. Dies steht für Maud Irene Briard, Tochter des Seigneur von Noirmont. Zusätzliche Gebäude sind nun Ruinen, die man von der Pebble Beach aus sehen kann. Sie wurden als Speicher und Abstellräume benutzt.

Bulwark Cottage

Über der Tür findet sich ein restaurierter Heirats Stein mit den Initialen RGB 1694 RLB.

Cardington Lodge

Weiter den Hügel hinauf sieht man dieses herrliche Haus, das von Referend Samuel King und seiner Frau gebaut wurde im Jahre 1850. Er leitete die Schule, die im Haus Hilbre am Market Hill abgehalten wurde. Es wollten immer Kinder in die Schule und so wurde das St. Brelade College erbaut, dies geschah ohne Staatsmittel, nur aus Spenden und den Verkauf von Seegras Alben. Die Schule finanzierte sich aus Spenden bis 1910, ab dann übernahm der Staat die Schule.

Die Strasse die in die Cardington Lodge hineingeht, war früher eine Militärstrasse, am Ende waren Kanonen aufgestellt. Heute ist die Strasse gesperrt für die Öffentlichkeit.

The Summerville Hotel

100 ft. über den Meer steht diese schöne viktorianische Gebäude, das auf dem Grundstück des ehemaligen Summerville House erbaut wurde. Dies war das zu Hause von G.P Benest, er war Connetable von St. Brealde von 1844 bis 1860. Leider brannte das Haus nieder und das Hotel wurde errichtet. Während der deutschen Besetzung wurde es von der deutschen Armee benutzt, diese hinterließen es in großer Unordnung. Sie hatten Luftschutzbunker unterhalb des Hotels gebaut, diese sind heute verfüllt.

Mont Arthur (Ghost Hill)

Weiter hoch geht es auf der linken Seite zum Mont Arthur oder Ghost Hill. Es existieren viele Geschichte wie es zu diesen Namen kam. Eine Geschichte erzählt von einen Mädchen das von einer außer Kontrolle geratenen Kutsche überfahren wurde und seitdem auf dem Ghosthill spuckt.

Eine weitere erzählt von einem Scherz von Totengräbern. Tagsüber war in St. Aubin ein Mann gestorben, um wenig Aufsehen zu erregen holten sie ihn gegen abends ab, er sollte in St. Brelade beerdigt werden. So gingen sie den Mont Arthur hinauf, als sie jemand kommen hörten, ließen sie den Sarg stehen (offen) und versteckten sich. Der Mann der entgegenkam sah den Sarg und lief runter nach St. Aubin um Leute zu holen die den Sarg wegbringen sollten. Sie kamen zurück aber der Sarg war verschwunden und somit mußte ein Geist die Hand im Spiel haben.

Sycamore Cottage

Es geht nun den Rue au Moestre (Market Hill) entlang. Das Haus erkennt man an seinem kunstvollen Eisentor, das den Namen des Cottage beinhaltet. Das Haus wurde wahrscheinlich im Jahre 1794 erbaut.

Etwa auf halben Wege gehen auf rechte Seite Treppen hinunter zum Hafen, in der Nähe des Hauses mit dem Namen Haut des Escaliers (franz. für Treppen). 1733 gab es einen Streit über die Benutzung der Treppen, letztendlich wurde entschieden das jeder die Treppen benutzen darf und sie öffentliches Eigentum sind.

The Tenby

Dieser Teil von St. Aubin gehört zu den ältesten, abgesehen von den Resten der Mühle Moulin Desgoutesplie (siehe Spaziergang eins). Früher waren es zwei Häuser und es gab einen Datumstein von 1624 an der Vorderwand. Das Tenby diente früher zusätzlich als Hotel.

La Poste

Das Haus auf der gegenüberliegenden linken Seite war bis ins 19 Jhd. eine Post Station. Das Haus hat einen Datumsstein von 1738. Ein Postler war Kapitän Giffard, nach seinem Tod führte seine Tochter zusammen mit Ihren Mann William Smith die Post weiter.